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Ankommen

Vielleicht gibt es sie ja wirklich, diese große Sehnsucht, eventuell tief vergraben oder noch nie wirklich ernst genommen: Der große Wunsch, anzukommen – anzukommen, auch und gerade bei der Arbeit in der eigenen Organisation. Anzukommen an einem Ort, wo Freude, Begeisterung, Für-einander- und Für-die-gemeinsame-Sache-da-Sein der Normalfall ist. Da ankommen, wo überall konstruktives Wohlwollen versucht wird, im Großen und Kleinen, ganz praktisch, ohne Phrasen, ganz real.

 

Wo ich morgens hinkomme und schon weiß, dass es ziemlich anstrengend werden kann, dass ich mich vielleicht ärgern werde, dass manches nicht klappen wird. Ein Ort, wo ich hinkomme und mich darauf verlassen kann, dass ich – hierarchieebenenunabhängig – gehört werde, geschätzt bin, mich einbringe, als ganzer Mensch. Ein Ort, an dem Menschen sich nicht verstellen. Ein Ort, wo sich Menschen nicht vor allem deshalb anstrengen, weil sie Angst haben um ihr Einkommen oder weil sie ganz schnell Karriere machen wollen, sondern weil es ihnen wichtig ist, was sie machen. Und weil es wichtig ist, dass diese Arbeit für andere – innerhalb und außerhalb der Organisation – gut gemacht wird.

Ankommen an einem Ort, wo nicht aus Berechnung gelächelt wird, sondern weil die anderen sich freuen – freuen, dass ich da bin, freuen, dass ich mithelfe, die gemeinsame Aufgabe gut zu erfüllen. Immer wieder ankommen an einem Ort, wo ich grundsätzlich offen sein kann und soll. Immer wieder ankommen an einem Ort, wo sich alle darauf verlassen können, dass die gemeinsame Aufgabe, das gemeinsame Ziel immer wieder stark genug ist, um alle darauf auszurichten – und Egospiele nicht die Oberhand gewinnen können. Immer wieder ankommen an einem Ort, an dem das Bewusstsein für die gemeinsame Aufgabe dafür sorgt, dass sich alle die mögliche und nötige Mühe geben, es gut zu machen.

Immer wieder ankommen an einem Ort, an dem die unterschiedlichen Menschen, Fähigkeiten, Interessen, Vorlieben, Abneigungen und Begrenzungen von allen verantwortlich balanciert werden. Immer wieder ankommen an einem Ort, an dem man Grenzen haben darf und soll und wo diese Grenzen Gegenstand gemeinsamer konstruktiver Auseinandersetzung sind, z. B. in Form von Entwicklungsgesprächen.

Wie wohltuend, voller Zuversicht immer wieder neu aufzubrechen an diesen Ort. Wie inspirierend, immer wieder neu anzukommen an diesem Ort gelebten STRUKTURELLEN VERTRAUENS.

Lassen Sie uns das vertiefen.